Archiv für den Monat: Dezember 2016

Köln-Notizen Dez. 2016

50Wollen wir einen vorausschauenden Blick in den bevorstehenden Jahreswechsel wagen? Was sehen wir in der Kristallkugel? Zumindest eins: Nach dem großen Medien-Hype „Silvesternacht 2015 in Köln“ werden soviele Polizisten und andere Ordnungshüter Dom und Hauptbahnhof umschwirren, dass jeder trotzdem noch hergekommene Übergriffige fürchten muss, eine unerkannte Polizistin in Zivil anzupacken, die ihn gleich auf’s Kreuz und in Handschellen legen wird. Seine „Heldentat“ kann er sich anschließend auf der Wache im Videobeweis gestochen scharf ansehen.

Ein Bekannter erzählte mir vor Jahren, dass er in einer gerammelt vollen Kneipe an Karneval mit einer attraktiven Frau tanzte und sie im Gedränge am Hintern begrapschte. Das gefiel ihr wohl nicht, denn unvermittelt griff sie ihm in den Schritt und drückte fest zu. Er kriegte kaum Luft vor Schmerz, die Frau verschwand im Gewühl. Könnte das nicht eine Alternative sein für diejenigen, die einen Übergriffigen nicht auf Armlänge halten können?

Was bringt das Jahr 2017 für Köln? Die Zeitungen unken bereits: Da wird es nicht weniger, eher mehr Staus auf den Straßen in und um Köln geben. Wenn man dem etwas Positives abgewinnen kann, dann dies: schlecht für Kriminelle, die schnell das Weite suchen wollen. Folglich positiver Nebeneffekt: weniger Einbrüche in Köln, und damit rechnerisch eine höhere Aufklärungsquote, sofern die Polizei nicht Unmengen von Überstunden abfeiern muss. Überall wurde in letzter Zeit mehr Polizei-Präsenz gefordert; da man aber jahrelang Personal abgebaut hat, können die zusätzlichen Polizisten nun nicht aus dem Hut gezaubert werden. Sie müssen erst einmal ausgebildet werden, und solange muss das vorhandene Personal vermehrt Überstunden machen. —

Was wird es sonst im Neuen Jahr 2017 geben? „Reichsbürger“ aufgemerkt: Wer nicht in diesem Staat, sondern in einer echten GmbH leben will, der wandere nach der Inauguration des neuen Präsidenten Donald Trump (20.Januar) flugs in die USA aus! Jetzt schon zeichnet sich ab, dass er sein Kabinett großenteils aus Geschäftsleuten bildet, die wie er selbst im Geldmachen groß sind, und denen er wegen ihres „Verhandlungsgeschicks“ im Big Business zutraut, das bisschen Politik flott zu erledigen.

Und wenn es mit der USA-GmbH nicht so laufen sollte, wie er es seinen Wählern (oder Kunden?) versprochen hat, dann… ja meine Güte, Leute, dann macht Trump eben keine 2. Amtszeit und entzieht sich den Konsequenzen, schließlich bedeutet GmbH doch „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“! Dann wird Amerika eben nicht „great again“, die Mittelschicht wird ganz abgehängt, Ölkonzerne ruinieren weitere Landstriche, und China als großer Gläubiger übernimmt am Ende den überschuldeten Laden, während Trump twittert, dass er dann mal weg ist, nämlich ins Exil nach Russland, zu seinem Gönner Putin. Und der übernächste Präsident der US-GmbH hat womöglich einen chinesisch klingenden Namen und macht die USA zu einem Sonderverwaltungsgebiet Chinas — wie Hongkong.

Übrigens haben die Chinesen ein Sprichwort, das sagt: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die Einen Mauern, die Anderen Windmühlen.“ Denkt mal drüber nach.

W. R.

13g+

Am 7. Dezember…

… geschah so Manches in der Geschichte. In Deutschland war es der Tag im Jahre 1835, als am Gleis der neuen Eisenbahnstrecke Nürnberg-Fürth eine große Menschenmenge die erste Fahrt eines mit einer Dampflokomotive bewegten Eisenbahnzuges sehen wollte. Die Lok war eigens aus England importiert worden, die Kisten mit den Einzelteilen brauchten Wochen für ihren Weg. Über Land mussten sie mit Fuhrwerken transportiert werden und etliche Zollgrenzen passieren. Auch der Lokführer war aus England eingereist.

Eröffnung der Eisenbahnstrecke Nürnberg-Fürth am 7.12.1835 (Abb. aus der "Gartelaube", 1885; Wikipedia, gemeinfrei)

Eröffnung der Eisenbahnstrecke Nürnberg-Fürth am 7.12.1835 (Abb. aus der „Gartenlaube“, 1885; Wikipedia, gemeinfrei)

Es herrschte großer Andrang, viele Menschen wollten mit diesem Personenzug fahren. In mehreren Stichen und Lithografien wurde das Ereignis festgehalten — siehe unser Beispiel, eine Darstellung, die in der „Gartenlaube“ erschien.

Eine große Nachfrage beim Publikum rief auch der erste Personenzug hervor, der im Jahre 1839 von Köln nach Müngersdorf fuhr.

Dort an der Bahnstrecke war ein schönes Gebäude als Bahnhof und Ausflugslokal errichtet worden, von wo man bis Köln und ins Bergische Land blicken konnte.  Dieses Gebäude ist der einzige noch erhaltene von den frühen Bahnhöfen in Deutschland und steht heute unter Denkmalschutz.
Mehr über dieses Gebäude mit Garten sowie Vieles über frühe Eisenbahngeschichte erfährt man hier auf fu-frechen.de / Clio, 8.2.

Bahnhof Belvedere in Köln-Müngersdorf, Gartenseite 2016

Bahnhof Belvedere in Köln-Müngersdorf, Gartenseite Sept. 2016

W. R.

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