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Steh nicht im Weg rum!

IMG_4401Wochenlang ergingen sich Nachrichtensendungen in Berichten über hilfsbereite Deutsche, die eine „Willkommenskultur“ leben. Dagegen erhob erst Horst Seehofer seine Stimme und kritisierte Angela Merkel für ihr positives Signal „Wir schaffen das!“, dann hieß es in den Medien immer lauter, die „Stimmung könnte kippen“ … bis das von Umfrageergebnissen gestützt wurde, die wachsende Skepsis in der Bevölkerung gegen Merkels Flüchtlingspolitik meldeten. Und kritische ZeitgenossInnen fragten sich: Wird da die kippende Stimmung erst herbeigeredet?

Nun gehöre ich nicht zu den „Lügenpresse“-Leuten, die unseren Medien pauschal nicht mehr glauben, dafür aber vielerlei Verschwörungstheorien aufsitzen. Ich behaupte also nicht, dass sich Merkel-Kritiker aus den Unionsparteien hinter die Medien gesteckt hätten. Das wäre zu simpel. Wenn ich überhaupt Absichten dahinter vermuten würde, dann die (inzwischen) ganz normale Suche der heutigen Medien nach immer neuen Sensations- und Schockmeldungen, um wieder eine neue „Sau durchs Dorf zu treiben“ und die Leute in Atem zu halten, damit Auflagen und Einschaltquoten nicht nachlassen. Das gehört zum Geschäft der Massenmedien dazu, die sich halt seit den späten 1990er Jahren zunehmend auf eine Boulevardisierung eingelassen haben.

Nun denn, die derzeitige — jetzt bin ich doch vorsichtig und setze das in Anführungszeichen — „Flüchtlingskrise“ wird, da bin ich mir ganz sicher, nicht von den Bedenkenträgern gelöst, die alle derzeit versuchen, in den Medien zu Wort zu kommen. Ob sie sich ehrlich Sorgen machen oder nur der Kanzlerin endlich mal Saures geben wollen, ist auch noch die Frage. Auf jeden Fall trägt dieser Aufruhr der Besorgten und Schein-Besorgten erst recht Verunsicherung in die Bevölkerung: Schaffen wir das wirklich? Dabei weiß keiner eine fundierte, realistische Antwort, trotzdem wird geunkt und gewarnt, was das Zeug hält.

Im braunen Sumpf am Rande kriegt man Oberwasser und versucht (mit Seehofers Beistand), diese „Krise“ zur drohende Katastrophe hochzuspielen und Rückhalt „in der Mitte der Gesellschaft“ zu finden. Ängste schüren ist ein billiges Geschäft, wird aber nicht Seehofer und seinen Parteifreunden, sondern eher den unverhüllt ausländerfeindlichen Akteuren wie AfD nutzen. Die waren durch interne Machtkämpfe geschwächt und weiter nach rechts abgedriftet, kriegen aber durch eine hochgejubelte Flüchtlings- und Asyldebatte neuen Zulauf.

Da werden auf abenteuerliche Weise Gefühle, vor allem Ängste, hochgepuscht, dass man einen Lehrfilm über Demagogie davon machen könnte. Den Rechtspopulisten ist dabei ganz klar, dass sie damit keine Probleme lösen helfen. Aber woher denn? Und die Rechtsradikalen schüren gern Chaos, wo es nur geht, weil sie Unruhe stiften und den ganzen Staat als unfähig vorführen wollen. Und dann kommen sie mit Kraftsprüchen und spielen sich als die starken Männer auf, die alles mit Gewalt und Einschüchterung in den Griff kriegen wollen (mehr als Opas Nazi-Rezepte haben sie im Kernprogramm nicht zu bieten).

Wer darauf hereinfällt, der hat es nicht so sehr mit dem Nachdenken und kritischen Hinterfragen, und der hat auch kaum Ahnung von Politik und Geschichte. Leider gibt es viele solcher Menschen, die schon Bertolt Brecht bedauerte: „Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.“ Unter diesen Kälbern sind aber nicht nur dumme, sondern auch einige mit Schulabschluss. Die haben wahrscheinlich beim Politik-Unterricht unterm Tisch auf dem Handy Spiele gespielt oder Mobbing-SMS gesendet.

Aber was machen wir nun mit der „Krise?“ Na, was wohl? Mit kühlem Kopf das Nötige organisieren; und wenn schon Gefühle, dann vergesst nicht, dass da Menschen in Not ankommen und keine Massen, die uns bedrohen. Diese Menschen wären sicher lieber zu Hause geblieben, wenn sie sich dort in Frieden ernähren könnten. Nichts Anderes wollen 95% aller Menschen auf dem Globus.

Das Wort „Krise“ ist überhaupt nur glaubwürdig aus dem Munde derer, die vor Ort den Flüchtlingen helfen, sowie aller Anderen, die oft bis ans Limit ihrer Kräfte im Einsatz sind. Von „Krise“ darf allenfalls der Amtsleiter, Bürgermeister etc. reden, bei dem alle Aufnahme-Möglichkeiten und alle Hilfsquellen erschöpft sind und trotzdem weitere Flüchtlinge angefahren werden. Diese Leute vor Ort erwarten zu Recht sinnvolle Unterstützung statt Schwarzmalerei und Talk-Gesülze.

Wer „unsere Kultur“ durch Menschen aus fernen Ländern bedroht sieht, mache sich bitte nicht lächerlich. Vergesst nicht das Weltbürgertum eines Schillers und Goethes, auf die Ihr doch so große Stücke haltet. Unsere Kultur kocht im eigenen Saft und degeneriert, wenn sie keine Anregungen von außen mehr bekommt. Aber was sage ich — das wusstet Ihr doch schon, gebt’s zu! Ihr lebt doch heute und nicht in der Kleinstaaterei des 18. Jahrhunderts.

Doch was soll das viele Reden, haltet Euch einfach an den Grundsatz: Ob wir ein zivilisiertes Land sind, erkennt man am ehesten am Umgang mit den Mitmenschen. Und war da nicht Fl 1ajemand, der das Abendland verteidigen wollte? Der sich europäischer Patriot nannte? Wie war das noch mit dem christlichen Abendland, auf dem die europäische Kultur fußt? Sind das alles nur Masken, hinter denen sich gewaltbereite Barbaren verstecken, um friedliche Bürger zu täuschen und auf ihre Seite zu ziehen? Schaut genau hin: An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen! (Das steht schon in der Bibel. Und Bethlehem kann überall sein — siehe Karikatur oben.)

So, und bei genauem Hinsehen erkenne ich in der Tat Menschen, die die Werte des christlichen Abendlandes verteidigen: Das sind die vielen amtlichen und freiwilligen HelferInnen, die sich um Flüchtlinge kümmern! Das sind diejenigen, die christliche Werte ernst nehmen — und die Anderen beschämen, die bloß meckern, Befürchtungen äußern, oder hetzen. Und wer es nicht so mit dem Christentum hat, der hilft einfach aus menschlichem Anstand, oder folgt der moralischen Pflicht, die sich aus den Menschenrechten und Artikel 1 des Grundgesetzes ergibt.

Ein paar Leute sagen: „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.“ Seit Angela Merkel mit der Parole „Wir schaffen das!“ die Welt beeindruckt hat, bin ich geneigt, diesen Stolz auf das freundliche Gesicht Deutschlands zu beziehen und davon auch ein wenig zu empfinden — vorausgesetzt, ich trage dazu bei, dass dieses Vorhaben gelingt und wir Deutsche in ein paar Jahren sagen können: Ja, wir haben das geschafft. Und nicht zuletzt: Auch Zugewanderte, von denen dieses Land bekanntlich viele braucht, werden daran mitwirken, und es wird sich zeigen, dass unser Land durch ihre Aufnahme gewinnt.

Also, Ihr Nörgler und Bedenken-Aufhäufer, macht Euch nicht ins Hemd und arbeitet mit an der Zukunft Deutschlands! Und wer wirklich nicht helfen kann oder will, der sollte wenigstens nicht im Weg ′rumstehen und dummschwätzen.

W. R.

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Im Volk kursiert das Sprichwort: „Wer nichts ist und wer nichts kann, der zündet Flüchtlingsheime an.“ Ja, Kriminalität braucht niemand hereinzubringen, sie ist ja schon bei diesen Deutschen zu Hause.

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