Archiv der Kategorie: Positiv!

Da viele Nachrichten eher negativ gefärbt sind und die Stimmung drücken können, müssen wir in unsere Wahrnehmung unbedingt auch positive Nachrichten und Perspektiven einbauen.

Auf Augenhöhe!

SO darf es nicht weitergehen: Was erlauben sich Männer, die über Frauen verfügen wie Sach-Eigentum, die selbstherrlich entscheiden, dass ihre Frau oder Freundin oder Ex nicht mehr leben soll? Geht’s noch, Ihr Schwachköpfe?
Beispiele:
Es geht mir als Mensch (männlich) nicht in den Kopf, wie es sein kann, dass ein Mann in Kenia seine Frau umbringt, weil sie im internationalen Sport Erfolg hat (und er nicht).
Oder, geschehen in Deutschland: Ein Mann bringt seine Frau um, die sich von ihm trennen will — weil er sich in seiner Ehre verletzt sieht.
Da frage ich mich: Was ist das für eine Ehre, wenn mann zum Mörder wird? Sind Frauen in den Augen dieser Männer keine Menschen?
Es geht hier keineswegs um exotische Gesellschaften mit fremden Ehrvorstellungen, denn die Spitze eines Eisberges zeigt ja nur das Unübersehbare, das man nicht leugnen kann. Hier geht es vielmehr um die grundsätzliche Respektierung der Frau NEBEN dem Mann (und nicht irgendwo unter ihm)! Gleichwertig und auf Augenhöhe!
Viele haben sich einreden lassen, dass der Mensch in Schubladen verschiedener Wertigkeit sortiert werden könne, sei es nach Geschlecht, nach Herkunft, nach Hautfarbe, nach Einkommen und Besitz. Alles Unfug! Wer so denkt, der höre auf zu faseln von Menschenrechten oder Gleichheit, der höre auch auf, für sich Rechte zu fordern oder in Anspruch zu nehmen, die er Anderen verweigert! Wer Ungleichheit in der Behandlung von Menschen akzeptiert, darf sich nicht beschweren, wenn er selbst Opfer von ungleicher Behandlung wird.
Kommt mir nicht mit religiösen Begründungen! Die Schöpfungs-Erzählungen in „heiligen Büchern“ wurden von Männern aufgeschrieben und interpretiert. Biologisch ist der Mensch, grob gesagt, in zwei „Baumustern“ entstanden, wobei das Muster „weiblich“ und „männlich“ gleichermaßen notwendig wurde zur Fortpflanzung und zur Erhaltung der Art. Wo ist da eine Begründung für ein Patriarchat?
Übrigens: In der Natur zeigen viele Beispiele auch, dass es kein binäres Prinzip „entweder männlich oder weiblich“ gibt. Wer sich nicht auf „die Religion“ beruft, versucht es ja oft mit „der Natur“. Aber da wissen wir schon lange, dass sich dort auch nicht-binäre Lebewesen tummeln, und dass es „in der Natur“ auch gleichgeschlechtliche Liebe gibt. Ja, diese Natur, die Gott geschaffen hat, kennt eben mehr als nur die eng gefassten Begriffe von Menschen, die ihre Regeln, die sie in ihrer Gesellschaft eingeführt haben, unbedingt als unumstößlich etablieren wollen. Deshalb ist alles angeblich gegen Gott und/oder gegen die Natur, was nicht zu diesen menschengemachten Regeln und Gesetzen passt.
Also, Machos, seid vorsichtig mit Euren Argumenten, macht Euch nicht lächerlich. Gott oder die Natur funktionert nicht nach Euren Wünschen, da helfen auch keine Drohungen und keine Gewalt. Für Euch wird es Zeit, umzudenken und in Frauen Menschen auf Augenhöhe und echte Partnerinnen zu erkennen.
Aufruf an alle Menschen: Verbietet und verhindert Femizide (Mord an Frauen durch Macho-Männer)!
Habt Ihr von der Istanbul-Konvention gehört? Informiert Euch!
Hier der Link: Die Istanbul-Konvention – UN Women Deutschland

W. R.

Mehr über diese Thematik und ihre psychologischen Aspekte finden Sie in der Unterseite >Literatur ….. , dort zum Buch Blaubarts Geheimnis von H. Suhrbier.

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Gottes Wille?

WENN Frauen zu Nutztieren herabgestuft und fast schon in Käfigen gehalten werden, dann werden die Fantasien der Taliban in Afghanistan Wirklichkeit. Und wir fragen uns: Sind das Verrückte, die da an die Macht gekommen sind und lebensfeindliche Wahnvorstellungen in die Tat umsetzen wollen?
Aber ähnlich Verrückte mit extrem frauenfeindlichen Vorstellungen finden wir auch anderswo. Im Iran will das Regime Frauen ähnlich unterdrücken und außerdem jeglichen Widerspruch mit allen Mitteln abwürgen.
Sind Frauen in deren Augen überhaupt Menschen? Der Mann als selbsternannter Herrenmensch steht über ihnen — aber nicht aufgrund irgendwelcher Verdienste oder Menschenfreundlichkeit, sondern allein aus der Einbildung des Machos heraus.
Neiiin, das ist Gotteslästerung! empören sich nun die Machos mit Islamisten-Gesinnung. Der Mann ist nach Gottes Willen über die Frau gesetzt! Jou, mach mal halblang, Junge, das behaupteten die alten weißen Männer der christlichen Kirchen schon sehr lange. Und trotzdem (Manche würden sagen: gerade deshalb) sind da Fragezeichen zu setzen.
Bei Euch, im vorderasiatischen Raum, gab es Machismo schon lange vor der Entstehung des Islam; Mohammed hat sogar die härtesten Auswüchse abgeschwächt. Wer sich also als frauenhassender Moslem auf Mohammed berufen will, der sollte sich vorsehen und sich erst einmal richtig informieren, statt nur auf Hassprediger zu hören. Denn extreme Unterdrückung der Frauen ist eher ein Kennzeichen der Dschahiliya, der „Zeit der Unwissenheit“ vor dem Auftreten des Propheten.
Mir scheint also, dass die Männer des iranischen Gottesstaates und die Taliban in Afghanistan Beispiele dafür sind, wie eine Religion einseitig ausgelegt wird, um sie als Machtmittel zu benutzen und die Menschen gefügig zu machen.
Wenn Einer daherkommt und sagt: Ich kenne Gottes Willen, er will die Unterjochung der Frauen und die Vernichtung aller Menschen, die meiner Ideologie nicht zustimmen — dann muss man hellhörig werden und auf kritische Distanz gehen. Wenn er darüber hinaus den Menschen alle Lebensfreude vermiesen will und Musik und Tanz untersagt, dann fragt sich doch jeder Mensch bei Verstand, welcher Dämon diesen Prediger reitet, der behauptet, Gottes Willen zu kennen.
Wir haben in der Geschichte immer mal wieder solche Figuren gesehen, die menschenfeindlichen Unfug predigten und kraft einer gewissen Ausstrahlung Anhänger um sich scharen konnten. Aber die meisten von ihnen sind (gottlob) auch wieder von der Bildfläche verschwunden, ohne größeren Schaden anzurichten.

Leute, lasst Euch nicht Euren Verstand abschwatzen, haltet Distanz zu Fanatikern, entzieht Euch jeder Gehirnwäsche! Wozu hat Euch Euer Schöpfer denn Hirn gegeben? Dank der Gnade Gottes dürft Ihr dieses auch benutzen. Also blamiert Euch nicht, indem Ihr ohne Nachdenken irgendwelchen Führern hinterherlauft, die Euch vom Denken abhalten wollen und bedingungslosen Glauben fordern. Das gilt in religiösen Fragen genauso wie in politischen.

Wer Euch zum Hass aufputschen will, den findet verdächtig und fragt Euch, was er wirklich im Schilde führt! Denn Hass macht blind und trübt den Verstand. Gott will aber, dass Ihr seine Gabe nutzt, also schärft Euren Verstand, und seid neugierig auf die Welt und auf mehr Wissen. Soviel kann man auf jeden Fall über Gottes Willen sagen.

Noch ein Hinweis für Fortgeschrittene: Wer sich viel im Internet umschaut und besonders viel in den social media herumsurft und -wischt, der sei auf der Hut vor unbemerkter Manipulation. Wir sollten es nicht nur wissen, wir sollten es auch im Hinterkopf präsent haben, während wir da unterwegs sind: Was uns präsentiert wird, bestimmt ein ausgefeilter Algorithmus, und der kennt unsere Vorlieben und auch unsere Sensationslust genau… Wir glauben, wir bestimmten selbst die Auswahl der gezeigten Inhalte und Seiten, aber das ist ein Glaube ohne reale Grundlage. Die meisten von uns sind sowieso viel zu schnell beim Klicken und Wischen, um auch mal kritisch innezuhalten und zu überlegen, was da abgeht, und was sie da eigentlich tun (und wieviel Zeit das kostet). Nein, keine Zeit zum Überlegen, da warten schon die nächsten Sensationen und witzigen Tiervideos, die der Algorithmus geschickt anbietet.

Wer nicht daran gewöhnt ist, Dinge oder Vorgänge auch mal kritisch zu hinterfragen und zu prüfen, der hat es schwer, Manipulation überhaupt zu bemerken. Also bitte, seid vorsichtig und schaltet Euer Hirn nicht auf doof, wenn Ihr im Internet unterwegs seid! *

S. R.

Hier noch eine Klarstellung zum Thema „Islamismus“ in Deutschland: Mordanschlag in Solingen: Diesmal könnte sich tatsächlich etwas ändern – Kolumne – DER SPIEGEL

* Dazu ein aktuelles Beispiel >»Doppelgänger«: Prorussische Propagandakampagne verlinkt auf gefälschte Nachrichtenseiten – DER SPIEGEL Putins Leute schrecken vor keiner Fälschung zurück, und der Superreiche Elon Musk nimmt sich ebenso das Recht heraus, seine Macht zu missbrauchen — nach dem Motto: Ich kann es, also mache ich’s. Moralische Bedenken? Fehlanzeige.

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Höcke, make Germany small again!

Man könnte sich fast totlachen darüber, aber dieser Irrsinn hat Methode: Im Fernsehen sah ich Bernd, Verzeihung, Björn Höcke vor einer öffentlichen Versammlung reden, wo er die Massenptoteste in deutschen Städten gegen die AfD und den Faschismus ansprach. Ihm fiel nichts Besseres ein, als einen irren Gedankensalto zu machen und — es ist schon unglaublich — zu behaupten, dass in den friedlichen Massenprotesten dieselben Leute gelaufen wären, die 1933 in Fackelzügen für Hitler aufgetreten seien.

Das muss man sich mal reinziehen: Der mit Amtssiegel bestätigte Faschist Höcke versucht, Demonstranten gegen den Faschismus als das Gegenteil darzustellen. Das ist Lügen nach der Methode Putin: Immer das Gegenteil behaupten, die eigenen Schandtaten Anderen zuschieben, dass sich die Balken nur so biegen.

Das ist nicht frech, das ist schon halsbrecherisch tollkühn. Wie sauer muss Höcke über diese Demonstrationen sein, dass er so einen Quark verzapft und sich damit lächerlich macht! Jetzt werden einige Leute, die ihn bisher irgendwie noch für wählbar hielten, wohl endlich wieder ihr Gehirn einschalten und sich fragen, ob sie so einem Kerl den Steigbügel halten sollen für ein politisches Amt.

Wer AfD wählt, sagt damit im Grunde: Ja, ich will mal voll verarscht werden! Die „Altparteien“ sind mir noch zu anständig, aber jetzt haben wir die Chance, Deutschland ohne Skrupel so richtig in den Abgrund zu stoßen! Make Germany small again! Mit Höcke und seinen Kumpanen müsste das gelingen.

W. R.

BesucherInnen, die diesen Beitrag genossen, interessierten sich auch für den Blog-Beitrag „Köln-Notizen #17“ vom 09.01.2015. —

Welt, quo vadis?

W O steht die Welt heute? Das ist eine Frage, die wir noch vor drei Jahrzehnten gern optimistisch beantworteten. Ja, Ende des Kalten Krieges, Auflösung und Demokratisierung des Ostblocks — das ermutigte zu kühnen Zukunftsentwürfen, gar zu der These vom „Ende der Geschichte“…
Weltfrieden, internationale Verständigung und Konfliktlösung durch Interessenausgleich, viele Menschen glaubten sich an der Schwelle zu einem Friedens-Endzeitalter. Denn eigentlich weiß Homo Sapiens: „Friede ist machbar, Herr Nachbar.“

Doch bald kam Ernüchterung, z.B. beim Zerfall des Staates Jugoslawien. Es gab Kämpfe zwischen den Volksgruppen, die lange friedlich miteinander ausgekommen waren. Und das in Europa! Wir hatten geglaubt, dass Alle die Lektion der Weltkriege gelernt hätten und Krieg als Mittel der Konfliktlösung verwerfen würden. Aber da gab es die machtgeilen Scharfmacher, die ethnische Unterschiede zu Feindschaften hochjazzten und Propaganda für ein ethnisch „gesäubertes“ Territorium machten, sodass Nachbarn plötzlich zu Feinden erklärt und umgebracht oder vertrieben wurden.

Ein serbischer Politiker namens Milosevic machte sich zum Sprecher für ein „Großserbien“ und bemühte die Geschichte: Wo im Mittelalter die Osmanen in einer Schlacht dem Großserbischen Reich ein Ende gemacht hatten, da rief er 600 (!) Jahre später zum Kampf für ein neues Großserbien auf. Mit welcher Berechtigung? Egal, der Großserbien-Mythos taugte dazu, Gefolgsleute hinter sich zu sammeln und zum großen völkischen Führer zu werden.

Ein Höhe-(oder besser: Tief-)punkt dieser Aktionen war das Massaker von Srebenica (1995): Der serbische Kommandeur Mladic befahl den Mord an ca. 8000 unbewaffneten männlichen Einwohnern. Sein erklärtes Ziel: Ethnische Säuberung, Tötung waffenfähiger Menschen, Schüren von Hass bis weit in die nächsten Generationen. (Näheres > Massaker von Srebrenica – Wikipedia)

Das war ein Schock. Wie konnten zivilisierte Menschen in Europa solch einem Befehl folgen und zu Mördern werden?
Diese Frage konnte man sich jüngst auch wieder stellen, als im Frühjahr 2022 die Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in Butscha (Ukraine) bekannt wurden.

Wir träumten von einer friedlichen, zumindest aber einer friedlicheren Welt. Und sahen: Mit milden Worten und Appellen an die Vernunft drangen wir längst nicht überall durch. Und bei Rückblicken in die Geschichte finden wir viele Beispiele: Wo man einer aufgehetzten und verrohten Soldateska freie Hand lässt, da foltert und metzelt sie wahllos alle Lebewesen, die nicht fliehen konnten. Aber ein aufgehetzter, ziviler Mob ist ebenso zu Mordtaten und Massakern fähig.

Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass die Mörder zuvor aufgehetzt und aufgestachelt wurden, sodass sie jede Menschlichkeit vergessen und in einen Blutrausch geraten konnten. Darum richte man sein Augenmerk auf den Vorlauf: Wer hetzt, wer ruft zu Gewalt, zu Totschlag und Mord auf? Gewaltbereitschaft wird durch militante Worte und Extremismus gefördert. Wer vom Rednerpult aus Feindbilder malt und zur Aktion aufruft, der darf sich hinterher nicht aus der Mitverantwortung stehlen.

Das hat Donald Trump uns vorexerziert, als er den Sturm auf das Capitol (6. Januar 2021) befeuerte und den Mob ungebremst toben ließ. Mit in der Verantwortung stehen neben Trump andere Hetzer, die seit Langem über Medienkanäle Lügen, Hassparolen und Verschwörungsfantasien verbreiteten und nach Kräften weiterhin das politische Klima vergiften. Einer dieser Hetzer wurde jüngst in den USA aufgrund einer Privatklage zu Schadensersatz verurteilt, weil er schamlos Lügen über ein Schulmassaker verbreitete.

Doch man muss diesen Auswüchsen schon im Vorfeld wehren. Erst wenn es Tote gibt, erwägt die Politik Maßnahmen. Doch wie bisher gegengesteuert wurde, das war offenbar zu wenig. Vordringlich ist ein wirksames Vorgehen gegen Hetze und Hetzer im Netz. Da ist bisher zu wenig Erfolg — was auch an den Strukturen im Netz liegt, nämlich an den Algorithmen in den „social media“. Dort ist das Geschäftsmodell: Je krasser die Posts und Beiträge (und je dreister die Lügen), desto länger bleiben die User dabei und hecheln den Sensationen hinterher (… und desto mehr Werbe-Einschübe kann man unterbringen, mit denen fettes Geld verdient wird). Wer es noch nicht wusste, nehme zur Kenntnis: Im Internet ist nichts wirklich umsonst; vor allem die Betreiber von Social-Media-Plattformen wollen nicht sozial sein, sondern Kohle machen!

Schlimm ist dabei die Naivität oder Unbedarftheit, mit der sich viele Menschen ins Netz einloggen und da herumsurfen. Vielen ist nicht klar, dass sie nicht kostenlos surfen, sondern zahlen — nämlich mit ihren Daten, die sie im Netz hinterlassen. Manche geben sogar freiwillig jede Menge Informationen über sich und ihre Familie im Netz preis. Folge: Google weiß sehr viel über dich, auch Dinge, die du längst vergessen hast. Das Netz vergisst nichts. Damit wird Geld verdient: Daten und Profile über Menschen werden gehandelt und paketweise verkauft.

Doch Unbedarftheit sieht man leider auch in vielen Meinungen und Einstellungen von Menschen, denen es an gesundem Menschenverstand mangelt oder an politischer Bildung, und die deshalb ihre Likes an Vieles vergeben, das sie bei gründlichem Nachdenken nicht gut finden dürften. Beispiel: Sehr verbreitet und sehr berechtigt ist die Ansicht, dass Krieg Sch… ist und Friede ein wertvolles Gut. Doch wo ein Hetzer den richtigen Trigger bedient und zu spontan-emotionalen Reaktionen verleitet, da liken viele Menschen militante Äußerungen, die ihrer eigentlichen Grundeinstellung widersprechen.

Solche Menschen sollte man nicht gleich verurteilen, sondern sie eher dazu anleiten, sich mehr ihres Verstandes zu bedienen und zu überlegen, welche Folgen sich aus dieser Behauptung oder jener Aktion ergeben werden. Das ist nicht leicht für Menschen, die gern ihrem Herdentrieb folgen und sich mitziehen lassen. Aber letztlich bleibt die Verantwortung für sein Handeln oder Nichthandeln bei jedem/jeder Einzelnen.

Wenn Menschen sich daran gewöhnt haben, Autoritäten zu folgen und kritiklos zu gehorchen, dann haben es machtgierige Menschen leicht, sich zu Führern aufzuschwingen und die Menschen dahin zu lenken, wo sie gegen ihre eigenen Interessen zustimmen und folgen.

Das kann z.B. so weit führen, dass sich ein Großteil der russischen Bevölkerung von einem ausgebufften Geheimdienstmann ihre Demokratie abschwatzen lässt und ihm auch dann noch glaubt, wenn er sie in einen unnötigen Krieg führt… (Obwohl fast niemand für Krieg ist). Da wird sich dann die Welt mit Wodka schön getrunken.

Das kann auch dazu führen, dass ein Großteil der türkischen Bevölkerung sich erneut in Feindschaft gegen Kurden treiben lässt, dass sie die militärischen Abenteuer ihres Präsidenten in Nordsyrien gutheißt, dass sie nicht aufmuckt, wenn er zu seinem persönlichen Machterhalt mit konservativen religiösen Kräften paktiert und eine relativ freie Gesellschaft unter eine streng-konservativ-islamische Knute beugen will. Schon treibt er viele junge Menschen aus dem Land, indem er Freiheiten zunehmend einschränkt und sogar in diesem Jahr (man glaubt es kaum!) Rock-Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen verbieten lässt. Außerdem provoziert er bewusst Spannungen zum Nachbar Griechenland, damit eine Bedrohung von außen ihm hilft, die Reihen unter seiner Führung zu schließen und Kritik verstummen zu lassen.

Leider kennt die Welt derzeit gleich mehrere Machthaber, die groß auftrumpfen und ihre Macht erhalten und vergrößern wollen — ohne Rücksicht auf die Folgen ihrer Scharfmacherei, auf Kosten der eigenen Bevölkerung, auf Kosten des friedlichen Zusammenlebens der Völker. Die Menschheit im Ganzen hat noch zuwenig aus der Geschichte gelernt, um Mittel gegen solche Auswüchse zu finden und zu etablieren. Die UNO ist mit ihrem Sicherheitsrat längst kein Mittel zur Verhinderung von Krieg und Vertreibung mehr (Das sollte sie ursprünglich sein, nach der Erfahrung des Zweiten Weltkriegs).

Und Europa bekleckerte sich auch nicht mit Ruhm, als es in den 1990er Jahren darum ging, die grassierende Gewalt in Ex-Jugoslawien zu stoppen. Da mussten die USA Weltpolizist spielen und militärisch eingreifen, um die Scharfmacher an den Verhandlungstisch zu bringen.

Dabei ist eigentlich klar: Die Welt, d.h. die Menschheit ist dazu verdammt, zusammenzuarbeiten und sich zu verständigen. Ein Putin und einige andere rückwärts denkende Machthaber und Machtgierige haben das nicht kapiert, sie sind aus der Zeit gefallen. Wenn die Menschheit untergeht, dann wegen dieser Knallköpfe an der Macht sowie der Knallköpfe, die ihnen zujubeln und ihnen damit die Macht geben, die sie für ihr unheilvolles Wirken brauchen. Merke: Die Menschheit kann nur überleben, wenn sie die untauglichen Denkschablonen früherer Jahrhunderte über Bord wirft und Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestaltet

Wir haben Probleme zu bewältigen, die nicht mit Retro-Konzepten zu lösen sind. Vergesst die alten Konzepte von Nationalstaat-Über-Alles, von Eroberungen und Grenzverschiebungen, von Uniformierung einer Nation ohne abweichende Meinungen und Lebensentwürfe… Dieser alte Kram ist Klotz am Bein der Menschheit und hindert nur beim Fortschritt, nämlich bei internationaler Zusammenarbeit und gemeinsamer Lösung weltumspannender Aufgaben.

Wenn sich die Menschheit nicht positiv zusammenrauft und gemeinsam gegen Klimakatastrophe und menschengemachte Plagen inklusive Umweltzerstörung vorgeht, dann… gute Nacht. Aber es geht nur positiv: Dass Ihr nur gemeinsam überlebt, das müsst Ihr doch einsehen! Optimisten haben den Pessimisten eins voraus: die bessere Laune. Darum redet nicht vom Untergang, sondern vom Leben und Überleben — für alle Lebewesen auf dieser unserer Erde.

W. R.

„Welt — quo vadis“ könnte auch überschrieben werden „Was die Welt braucht — und was nicht“. Dies ist ein Beitrag, der helfen soll, desorientierten Menschen den Blick für’s Ganze zu öffnen und ihren moralischen Kompass zu justieren. Auf jeden Fall muss verkündet werden, dass die alten, gewohnten Lösungen nicht mehr taugen, dass die alten Parolen nicht mehr ziehen dürfen, dass wir als Menschheit gemeinsam unsere Zukunft sichern müssen, wir als Menschheit. Unsere Zukunft aber ist gekoppelt an die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten. Wenn wir gegen die Natur wirtschaften, verfehlen wir das Ziel. Wenn wir uns weiter von machtgeilen Egoisten spalten lassen, erst recht.

Aktueller Nachtrag am 26.09.2022: Die Wahlen in Italien vom 25.09. haben einem Bündnis rechtspopulistischer Parteien eine Mehrheit beschert. Man braucht nur wenige ihrer Parolen zu hören, und man weiß: Eine Mehrheit orientierungsloser, verunsicherter und irregeleiteter WählerInnen ist auf Retro-Parolen hereingefallen, wie so oft in der Geschichte. Die Leute lassen sich mal wieder von Dummschwätzern foppen und geben sich der vagen Hoffnung hin, es würde ihnen etwas bringen, wenn Italien wieder stolz und selbstbewusst die nationalen Interessen (auch gegen die EU) verfolgte. Solche Parolen hörten wir fast gleich schon von Trump, und z.T. auch bei den Nazis in den frühen 1930er Jahren… Das wisst Ihr ja hoffentlich. Fakt ist: Keinem Land bekommt es, wenn es sich von internationaler Zusammenarbeit abkoppelt. Italien im konkreten Fall hängt von der Hilfe der EU ab. Gerade deshalb haben wohl etliche ihre Stimme den Befürwortern von Nationalstolz und Ausländerfeindlichkeit gegeben. Ein ähnliches Phänomen hat viele Briten für den Brexit stimmen lassen. Nostalgie nach alter Größe ist ein schlechter Ratgeber, wenn die Welt sich längst ein Stück weiter gedreht hat. Die Briten merken inzwischen mehrheitlich, dass sie sich mit dem Brexit keinen Gefallen getan haben.

Und wer freut sich am meisten über dieses Wahlergebnis? Dreimal dürft Ihr raten. Es ist derjenige (Du weißt schon wer), der den rechten Parteien schon seit Langem finanziell und propagandistisch unter die Arme greift, damit sie die westliche Demokratie und ihre Freiheiten bekämpfen. Das dürfen wir uns nicht bieten lassen, und deswegen ist, bei allen pazifistischen Neigungen, derzeit das Gebot der Stunde, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den Aggressor auch militärisch effektiv zu unterstützen.

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Ein Hoch auf Tony Rinaudo!

Tony Rinaudo, ein Wissenschaftler aus Australien, wird zum Gegenpol einer Figur wie Putin: Tony macht die Welt eine bisschen besser, indem er Menschen in Afrika lehrt, vorhandene Ressourcen zu beleben und in trockenen Gebieten neuen Wald entstehen zu lassen. Dagegen sorgt Putin für das Gegenteil, er bringt Zerstörung, Leid und Tod über die Bevölkerung eines Landes, greift seine Lebensgrundlagen an und terrorisiert die Menschen durch eine barbarische Kriegführung. Leider kann man einen solchen skrupellosen Menschenfeind nicht einfach totschweigen, weil er zuviel Macht hat und mit allen Mitteln seine Macht noch ausdehnen will.
Umso mehr muss man auf die positiven Beispiele von Menschen wie Tony Rinaudo schauen! Er sorgt dafür, dass es vielen Menschen besser geht, dass vertrocknetes Land wieder ergrünt und damit auch das Klima günstig beeinflusst wird. Er geht zu den Menschen und zeigt ihnen, wie sie sich selbst helfen können und zugleich die Welt ein bisschen verbessern.
Dafür bekam Tony bereits den Alternativen Nobelpreis, Volker Schlöndorff machte einen Film über ihn >Volker Schlöndorffs Kino-Doku „Der Waldmacher“: Tony Rinaudo und das Wunder der Bäume – SWR2. Tonys Beispiel kann Viele ermutigen, Viele zur Nachahmung begeistern oder ihren Esprit zu anderen produktiven Projekten befeuern.
Nicht so Putin: Er befeuert neue Krisen und verstärkt alte, etwa indem er durch Zerstörungen in der Ukraine, einer Kornkammer der Welt, die Lebensmittel sehr verteuert und vor allem ärmere Länder damit trifft sowie diejenigen, in denen derzeitige Trockenheit eh schon zu Hunger führt, z.B. in Afghanistan oder in mehreren Ländern Ostafrikas. Aber der alte Geheimdienst-Zyniker hat da gar keine Skrupel, er verursacht absichtlich Chaos und Krisen in der Hoffnung, damit viel Schaden anzurichten, vor allem die westliche Welt in die Bredouille zu bringen und seine Retro-Vorstellung vom großrussischen Reich zu verwirklichen. Wozu sonst hat er jahrelang seine Armee hochgerüstet?
Man braucht es ihm nicht zu wünschen, er wird auch so mit seiner gewalttätigen Politik scheitern. Schon jetzt steht er in der Welt als Regierungschef da, dem man nicht trauen kann und mit dem man besser keine Verträge mehr schließt. Das wollte mit Hitler auch keiner mehr, als klar geworden war, mit wem man es zu tun hatte.
Darum ist klar: Putin darf nicht gewinnen.
Und, ganz wichtig: Vergesst das Positive nicht, erhebt Euer Glas und trinkt auf Tony Rinaudo und alle friedlichen Menschen! Und wenn Ihr könnt, dann überlegt, ob Euch Tonys Beispiel zu etwas inspiriert, mit dem Ihr die Welt auch ein wenig freundlicher, friedlicher und besser machen könntet.
W. R.

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Neues Jahr

Wir kennen die Jahresrückblicke in den Medien, und wir kennen die Hoffnungen, die an das Neue Jahr geknüpft werden – mögen letztere auch noch so verhalten geäußert werden (und womöglich unrealistisch sein).
Mein persönlicher Rückblick auf 2021 verweist, wenn ich etwas Positives nennen soll, ganz klar auf einen Vorgang, der geeignet ist, denjenigen Menschen neuen Mut zu geben, die die Hoffnung auf die Menschheit schon aufgeben wollten und pessimistisch zu Misanthropen hätten werden können.
Welchen Vorgang meine ich? Einige ahnen es schon: Es ist die große Welle der Hilfsbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe Mitte Juli, eine Welle, bei der besonders die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer zu nennen sind, die nicht nur ein- oder zweimal, sondern über einen langen Zeitraum immer wieder ihre freie Zeit dazu verwendeten, den Betroffenen beim Entschlammen und Aufräumen ihrer Häuser zu helfen, beim schwierigen Umgang mit Anträgen auf Hilfsgelder, und beim moralischen Durchhalten angesichts zerstörter Existenzen und bei oft noch ausbleibenden Geldern, die zwar von Politikern zugesagt, aber von der Bürokratie nicht zügig dahin ausgezahlt werden, wo sie allerdringlichst benötigt werden.

Diese freiwilligen Helfer sind Helden des Jahres 2021, und viele bleiben es auch in diesem Jahr, weil sie vor Ort erleben, was nötig ist und wo Menschen ohne Unterstützung nicht mehr auf die Beine kommen. Und weil sie Anteil nehmen am Schicksal der Betroffenen und sehen wollen, dass die tatkräftige Unterstützung fruchtet und nicht vergebens war.

Wo der Mensch dem Menschen eine Stütze und Hilfe ist, da wird Menschlichkeit sichtbar und erlebbar. In einem moralischen Sinne ist das Gesundheit. Und wir alle wünschen uns und denen, denen wir ein frohes Neues Jahr wünschen, doch vor Allem eins: Gesundheit.

S. R.

Nachtrag am 13.01.2022: Viele Leute glauben, es werde doch schon mit Spenden und staatlichen Hilfen dafür gesorgt, dass die Flutgeschädigten wieder auf die Beine kommen. Doch hierzulande ist so viel bürokratisch geregelt, dass „schnelle, unbürokratische“ Hilfe, wie sie von Politikern gutwillig versprochen wird, in der Realität von zahlreichen Bedingungen und Regeln ausgebremst und sogar konterkariert wird. Beispiel: Flutwein: Winzer kommen nicht an Spenden – Panorama – SZ.de Hinzu kommt noch der Ärger mit Versicherungen, die prüfen und prüfen und ihre Ausnahmeklauseln dreimal wenden, ehe sie erwartete Zahlungen an Versicherte tätigen. Nicht alle sind so, aber leider gibt es in den Büros mancher Versicherungen Leute, die sich schnell hocharbeiten wollen, indem sie besonders sparsam auszahlen, was Versicherten laut Vertrag zusteht. Leider wird dabei manchmal zynisch darauf spekuliert, dass die Geschädigten eh schon entnervt sind und nicht die Kraft aufbringen, gegen die Hinhaltetaktik um ihr Geld zu kämpfen.

Angesichts solcher Hindernisse, die angeschlagene Menschen vollends zermürben können, ist die oben gelobte Arbeit der freiwilligen HelferInnen umso wertvoller!

Nachtrag im August 2022: Gerade diese spontane und effektive Hilfsbereitschaft der „Helden des Jahres 2021“, wie ich sie oben genannt habe, macht Hoffnung, dass die globale Geldgier im Bündnis mit Gleichgültigkeit nicht obsiegen wird, sondern dass sich die positiven Kräfte in dieser Welt zu Kooperation und gemeinsamem Handeln verständigen werden und den Untergang der Menschheit im 21. Jahrhundert verhindern (Näheres >Blog/Grundsätzliches vom 16.08.2022).

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