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Köln-Notizen #16

50+sWas unbedingt einmal gesagt werden muss:

In Köln, am Alter Markt, steht ein Haus, das sich durch eine einzigartige Besonderheit auszeichnet: Oben an der Dachkante schwebt eine Figur, gestaltet von einem Künstler, die gutbürgerlich erzogenen Köln-Besuchern als unflätig oder gar obszön erscheinen könnte.

Wer die Kölner Altstadt gut kennt, weiß, was gemeint ist: Die Figur wird „Kallendresser“ genannt, und wie das abgebildete Foto zeigt, schwebt sie dort oben in hockender Stellung, mit ganz entblößtem Hintern. Der Name sagt, dass 19 Kall.dies jemand ist, der in die Dachkalle (=Dachrinne) sch… (sich stuhlgangmäßig erleichtert).

Von Stadtführern in Person wie in Form von handlichen Büchern werden verschiedene Geschichten über die Bedeutung dieser Figur erzählt – VERGESST diese blassen Fabeln! Alles Unfug und Verschleierung!

Zur Aufklärung der Bevölkerung und Förderung ihrer politischen Bildung (schließlich läuft das hier unter „Freie Universität Frechen“!) sei’s der Stadt und dem Erdkreis kundgetan: Der Kallendresser sendet in Wahrheit die bildliche Botschaft „Passt auf, Leute, von oben werdet Ihr meist beschissen!“

Das ist so klar und eindeutig, dass man sich fragen muss, wer all die Vernebelungsgeschichten warum erfunden hat. Aber das Denken wollen wir unseren BesucherInnen nicht abnehmen, wir tun schon viel dafür, sie zum genauen Hinsehen zu animieren und anzuleiten.

Dabei fällt mir noch ein Witz ein, den ich neulich gehört habe:

Ein hochgestellter Wirtschaftsmanager, ein Bildzeitungsleser und ein Asylbewerber sitzen an einem Tisch. Auf dem Tisch liegen 10 Kekse. Der Mann der Wirtschaft nimmt 9 Kekse weg. Dann sagt er zum Bildzeitungsleser: „Pass auf, der Asylant will dir den Keks wegnehmen!“

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